Phytotherapie
Phytotherapie ist die Lehre der medizinischen Anwendung von Heilpflanzen (griech. phyton = Pflanze). Geläufig ist deshalb auch die Bezeichnung Pflanzenheilkunde. Mit Hokuspokus hat dieser Zweig der Naturheilkunde überhaupt nichts zu tun: In den Tees, Tinkturen und Extrakten sind die jeweils wirksamen Inhaltsstoffe mit wissenschaftlichen Methoden eindeutig nachweisbar. Wer kennt nicht Omas wohltuenden Kamillentee oder Salbei-Lutschbonbons bei Halsschmerzen?
Der große Vorteil pflanzlicher Medikamente: Sie haben oft deutlich weniger Nebenwirkungen als chemisch isolierte Einzelwirkstoffe. Natürlich macht aber auch hier, wie überall im Leben, die Dosis das Gift! Nehmen Sie hochdosierte Phytotherapeutika deshalb niemals auf eigene Faust ein und nicht über lange Zeiträume.
Insbesondere die natürliche Frauenheilkunde sowie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wissen um den großen Schatz an hormonregulierenden Pflanzen. Sie sind eine wichtige Säule etwa bei der Behandlung von Empfängnisschwierigkeiten, Zyklusstörungen oder Wechseljahresbeschwerden. Zu diesem Zweck werden Tees, Tinkturen oder Gemmomazerate über einen längeren Zeitraum eingenommen. Auch Bäder, Umschläge und Wickel mit Kräuterzubereitungen können zum Einsatz kommen (gern erkläre ich Ihnen etwa die herrliche Wirkung eines Schafgarben-Leberwickels!). Bei akuten Beschwerden wie z.B. Regelschmerzen ist die Behandlungsdauer kürzer und „spontaner“.
Phytotherapeutika kommen in der Naturheilkunde manchmal allein, fast immer aber in Kombination mit anderen Methoden zum Einsatz. Oft sind sie eine wertvolle Ergänzung zu „schulmedizinischen“ Heilmaßnahmen, welche bei ernsten Erkrankungen selbstverständlich weitergeführt werden müssen!
Indikationen für Zubereitungen aus Heilpflanzen sind z.B.
• Unerfüllter Kinderwunsch
• Infekte der oberen Atemwege (Husten, Erkältung, grippale Infekte, Bronchitis)
• Lymphstauungen
• Menstruationsbeschwerden (Krämpfe, zu schwache oder zu starke Blutung)
• Magen-Darm-Belastungen (Blähungen, Völlegefühl, Unverträglichkeiten)
• Leber- oder Nierenschwäche
• Blasenentzündungen (v.a. chronischer Art)
• Pilzinfektionen
• Wechseljahrsbeschwerden
• Hautausschläge, Neurodermitis, Psoriasis, Akne
• Allergien
• u.v.m.